HALTUNG – Bewegung

Das Wort Haltung suggeriert Statisches. „Stabilität“ ist angenehm. Sie bedeutet aber auch die Schwierigkeit, Bewegungen zu beginnen oder bewegt zu werden. „Instabilität“ ist zwar labil, also riskant, bedeutet aber Bereitschaft zur Beweglichkeit.

Die menschliche Haltung ist ein dynamisches Gleichgewicht, die aufrechte Haltung ein dynamischer Prozess und nicht ein Verharren in einem Zustand.

„Zwischen einer Fortbewegung und der nächsten liegt immer ein Augenblick, da der Körper am Ort zu verharren scheint, also gleichsam reglos ist, und dieser Moment relativer Bewegungslosigkeit ist charakteristisch für jede Spezies, einschließlich des Menschen. Wie immer der Körper als Ganzes sich fortbewegen mag: Er muss dabei durch einen Punkt hindurch, an dem er praktisch reglos ist. Dieser Punkt ist »Haltung«.“
(Moshe Feldenkrais)

Während der Gruppen- oder Einzelstunden wird durch bewusste, ökonomische, den Zielen angepasste Bewegungen ein angemessener Tonus erreicht, der sowohl Haltung und Fortbewegung als auch das Gleichgewicht optimiert.

Innere Haltung (Selbstwertgefühl) wird gespiegelt durch äußere Haltung.
Körperhaltung ist tatsächlich wie eine Visitenkarte, die man überall mit sich herumträgt und die der Welt ankündigt, wer man ist, wie es einem geht und was man vom Leben hält. Deutlicher als tausend Worte beschreibt die Körperhaltung Persönlichkeit und Lebensgeschichte eines Menschen.

Das Ich-Bild besteht aus vier Teilen, die an jedem Tun beteiligt sind: Bewegung, Sinnesempfindung, Gefühl und Denken. Sie sind auch Bestandteile jeder Haltung.

Der Mensch kann in seiner Körperhaltung und in seiner Koordination von Bewegung nicht fähiger sein, als er es im Umgang mit anderen Menschen oder familiären Angelegenheiten, bei der Arbeit, Kreativität, der Fähigkeit zum Genießen, der positiven Lebenseinstellung und bei den angemessenen Reaktionen auf allen möglichen Gebieten ist.

Sich lediglich mit der Körperhaltung zu befassen, ohne zu berücksichtigen, was sie eigentlich ausmacht, heißt, sich nur mit der Fassade zu befassen und sich im immerwährenden Konflikt mit dem Leben zu verausgaben, anstatt zu lernen, sich selbst zu verändern und zu verbessern.

Viele klagen über Rückenschmerzen, über schlechte Haltung, dass die Bewegungen nicht geschmeidig ......... oder ideal seien .......... dass aber im Bewegungsrepertoire nicht genügend Variationen zu finden seien, beklagt keiner. Und wie ich diese angemessen einflechte in meinen Alltag.

Denn: Wenn du nicht weißt, was du wie tust, dann kannst du nicht tun, was du willst, wie Feldenkrais so treffend sagte.