Therapie für Körper und Bewusstsein – nach welchen Modellen Luzia Brauchle arbeitet

Selbstbild

Unser Selbstbild bestimmt unser Handeln: Wir unterlassen das, was wir uns nicht zutrauen und wiederholen das, was uns leichtfällt. Hemmungen, Vorlieben und innere Überzeugungen zeigen sich in Bewegungsgewohnheiten und formen unsere Körperhaltung. Indem wir die tatsächlich gegebenen Bewegungsmöglichkeiten spielerisch erforschen, machen wir uns solche eingefleischten Gewohnheiten bewusst und öffnen uns den Zugang zu neuen Fertigkeiten und dem damit verbundenen Selbstvertrauen.

Leichtigkeit

Im Liegen, Sitzen, Stehen und Gehen spüren wir mit kleinen Bewegungen in den Körper hinein oder lassen uns von ausgreifenden Bewegungen in den Raum hineintragen. Wir machen uns mit unserem Skelett vertraut und lassen Vorstellungsbilder wirken, die sanft und nachhaltig die Körperstruktur verändern. In immer neuen Variationen experimentieren wir systematisch mit Bewegung, Gewicht, Orientierung, Bällen und Stöcken. Wir finden heraus, wie man Spannungen lösen und lernen kann, sich den Alltag leichter zu gestalten.

Lebendigkeit und Kreativität

Ungewohnte Bewegungen in ungewöhnlichen Positionen zu erforschen, sorgt für erfrischende Empfindungen, die das Gehirn anregen. Gleichzeitig lösen sich unbewusste, chronische Anspannungen und die mit ihnen verbundene innere Unruhe im Hintergrund verstummt. Wir nehmen die Welt anders wahr, können Kraft schöpfen und kommen wie von selbst auf neue Gedanken.

„Wenn Du nicht weißt, was Du tust,
kannst Du nicht tun, was Du willst.“

(Moshe Feldenkrais)

Die Grundlage meiner Arbeit in bewegungstherapeutischen Gruppen ist die Feldenkrais-Methode. Dabei ist meine Arbeitsweise von einem langjährigen Studium bei Amos Hetz in Movement Studies, asiatischen Kampfkünsten, sowie der Ideokinese André Bernards geprägt.

 

Die Arbeitsmittel

Körperwahrnehmung

Verspannungen, Schmerzen und mangelnde Koordination finden sich an „blinden“ Stellen des Körpers, wo wir uns nicht gut wahrnehmen und daher nicht wissen, was wir tun.

Genaues Erspüren und Erkunden dieser Regionen löst Verspannungen und entschlüsselt die Botschaften aus der Tiefe des Körpers, die dort zutage treten.

Bewegung

Aktive Bewegungsexploration ist ein spielerisches, konzentriertes Erkunden der eigenen Bewegungsmöglichkeiten – in einzelnen Gelenken, im Zusammenspiel der verschiedenen Körperteile, in Bezug auf alltägliche Handlungen und auf spezielle Herausforderungen.

Bei der passiven Bewegung wird der Körper von kundigen Händen so bewegt, dass die einzelnen Körperteile zu einer fließenden Bewegung zusammenfinden. So erfährt man auf besonders intensive Weise das Körpergefühl, das mit wirksamem Handeln einhergeht.

Berührung

Berührung ist ursprüngliche, unmittelbare Kommunikation. Sie kann die Aufmerksamkeit auf bestimmte Stellen lenken, ein detailreiches Bild von den Knochen und Gelenken vermitteln und eine angenehm lösende Wirkung auf tiefsitzende Spannungen haben. Die Botschaften des Körpers, die in Spannungen, blinden Flecken und Schmerzen verschlüsselt sind, werden klarer und verständlich.

Feldenkrais-Lektionen sind keine Übungen, die man macht, um ein bestimmtes Ergebnis zu bekommen. Sie dienen dazu, spürend und achtsam zu beobachten, was man tut, während man sich bewegt. Komplette Lektionen sind aus einer bestimmten Abfolge von Bewegungen aufgebaut, die darauf abzielt, bestimmte Zusammenhänge besonders klar werden zu lassen. Eine mechanische Ausführung dieser Bewegungen ist daher völlig verfehlt.